Ein Gemalter Schwielenwels – Hoplosternum thoracatum ist überaus aktiver und besonders friedfertiger Vertreter aus der Familie Callichthidae (Panzerwelse/Schwielenwelse). Er wird auch Rehbrauner Schwielenwels genannt. Der Gemalte Schwielenwels besitzt die für Schwielenwelse typische Körperform. Der Bauch ist flach, der Durchschnitt des Körpers fast vollständig dreieckig. An den Flanken des Fischlaibs befinden sich übereinander lappende Knochenschilder.
Die Körpergrundfärbung kann je nach Herkunft der Tiere von fast schwärzlich, dunkelbraun, rehbraun und gräulich-grün variieren. Der Bauch der Welse ist violett-gräulich gefärbt. Zur Fortpflanzungszeit ist der Bauch der Männchen weiß gefärbt. Der Körper, inklusive der Schwanz- und Rückenflosse sowie der Kopf ist mit dunklen Flecken bedeckt. Diese vereinen sich zum Teil zu Querbinden.
Die Schwanzflosse ist bei diesem Wels nur kaum wahrnehmbar eingeschnitten. An der Schwanzbasis ist eine helle Querbinde erkennbar. Am unterständigen Maul des gemalten Schwielenwelses befinden sich vier Paar Barteln. Das Bartelpaar am Unterkiefer zeigt gerade nach vorne und ist länger als die Oberkiefer-Barteln. Die Weibchen bleiben meist kleiner als die Männchen. Die Geschlechter lassen sich gut unterscheiden. Männchen besitzen einen kräftigeren, längeren und rötlich-orange gefärbten Knochendorn. Adulte Fische erreichen eine Größe von maximal 20 Zentimetern. Bei artgerechter Haltung beträgt die Lebenserwartung der Fische im Mittel 12 Jahre.
Der natürliche Lebensraum des Gemalten Schwielenwelses
Die Heimat des gemalten Schwielenwelses ist Südamerika. Seine Verbreitungsgebiete sind Venezuela und Brasilien. Der Gemalte Schwielenwels bewohnt das obere Einzugsgebiet des Río Paraguay, des Orinoco und des Amazonas. Er ist weiterhin in allen 3 Guyanas und in brasilianischen Küstenflüssen anzutreffen.
Die natürlichen Habitate von Hoplosternum thoracatum sind teilweise sauerstoffarme ruhige Tümpel und Flachwasserzonen (Weiß/Klarwasser, Schwarzwasser). Er wird auch in schlammigen Gewässern gefunden.
Haltung und Pflege in Aquarien
Der Gemalte Schwielenwels ist zwar ein besonders großer, aber auch ein sehr friedlicher und anspruchsloser Schwarmfisch. Er lässt sich deshalb gut in einem großen Gesellschaftsaquarium pflegen. Das Becken muss mindestens eine Kantenlänge von 150 Zentimetern besitzen. An die Wasserwerte stellt ein Gemalter Schwielenwels keine besonderen Ansprüche. Die Fische sollten in einer Gruppe mit 5 Tieren gehalten werden. Damit sich die Fische beim Gründeln nicht an ihre Barteln verletzen, ist ein nicht scharfkantiger Bodengrund zwingend notwendig. Ebenso wichtig sind ausreichend große Versteckmöglichkeiten.
Obwohl die Welse gelegentlich Wasserpflanzen anfressen, muss das Aquarium partiell dicht bepflanzt sein. Bei der Aquarieneinrichtung muss außerdem darauf geachtet werden, dass die Fische ausreichend Platz zum Schwimmen zur Verfügung haben. Als Darmatmer nimmt der Gemalte Schwielenwels atmosphärischen Sauerstoff an der Wasseroberfläche auf. Es muss darauf geachtet werden, dass die Welse stets freien Zugang zur Wasseroberfläche haben. Damit sich die Fische nicht erkälten oder versehentlich aus dem Becken heraus springen, muss das Aquarium abgedeckt werden. Zwischen der Aquarienabdeckung und der Wasseroberfläche müssen unbedingt mehrere Zentimeter Abstand vorhanden sein, damit die Fische nicht ersticken.
Beckeneinrichtung
- Feiner Sand als Bodengrund
- Moorkienwurzeln, Steinaufbauten, Welsröhren
- Leistungsfähiger Außenfilter
Revierverhalten, soziale Interaktion
Generell sind gemalte Schwielenwelse sehr friedfertige Fische. Während der Laichzeit können die Welse jedoch sehr aggressiv werden. Das Schaumnest, welches das Männchen unter dem Blatt einer Wasserpflanze oder in der Bruthöhle baut, wird intensiv verteidigt. Die gemalten Schwielenwelse lassen sich gut mit Schwertträgern, Platys und Guppys vergesellschaften. Barben, wie bspw. die Sumatrabarbe, dagegen sind ungeeignet, da diese an den Barteln der Schwielenwelse zupfen und diese verletzen.
Wassertemperatur und Zusammensetzung für Haltung und Nachzucht
- Die Wassertemperatur sollte zwischen 18 -28 °C betragen.
- Der optimale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 7,5.
- Die Gesamthärte sollte zwischen 5 -15 °dGH betragen.
Nahrung und Fütterung adulter und juveniler Gemalter Schwielenwelse
Der gemalte Schwielenwels ist ein Allesfresser. Die Welse bevorzugen allerdings tierische Nahrung. Zusätzlich benötigen sie pflanzliche Nahrung. Im Aquarium kann ein Gemalter Schwielenwels ernährt werden mit:
- Lebendfutter (kleinen Krebsen, Tubifex, Mückenlarven)
- Frostfutter
- Trockenfutter, Welssticks, Futtertabletten
- Detritus, Algenaufwuchs
Als Erstfutter für Fischbrut eignen sich Artemia-Nauplien und feines Flockenfutter.
Zucht und Vermehrung
Die Nachzucht im Aquarium gelingt regelmäßig. Um die Tiere in Ablaichstimmung zu bringen, sollte der Wasserstand im Hälterungsbecken minimal abgesenkt, verstärkte, abrupte Wasserwechsel durchgeführt und die Wassertemperatur auf 26 °C erhöht werden. Eine weitere Voraussetzung ist eine intensive, abwechslungsreiche Fütterung. Das Männchen baut ein Schaumnest und verteidigt dieses kämpferisch.
Die Paarung erfolgt in unmittelbarer Nähe des Schaumnests. Nachdem das Weibchen die Eier abgesetzt hat, schwimmt es durch die Spermawolke, um die Eier zu befruchten. Die leicht gelblich gefärbten 600 bis 800 Eier werden anschließend vom Weibchen eingesammelt und Stück für Stück ins oder ans Schaumnest angeklebt. Danach sollte das Weibchen in ein anderes Aquarium umgesetzt werden. Die Brutpflege wird allein vom Männchen übernommen.
Die Larven schlüpfen nach ungefähr 2 bis 3 Tagen. Die ersten 2 – 3 Tage ernähren sie sich von ihrem Dottersack. Anschließend können sie mit feinem Trockenfutter und Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Steckbrief und Wasserwerte: Gemalter Schwielenwels
Deutscher Name | Gemalter Schwielenwels |
Lateinischer Name | Hoplosternum thoracatum |
weitere Bezeichnungen | Rehbrauner Schwielenwels |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger | Familie | Callichthyidae |
Herkunft | Südamerika |
Lebenserwartung | bis 12 Jahre |
Größe | bis 20 cm |
Geschlechtsunterschiede | Männchen besitzen einen kräftigeren, längeren und rötlich-orange gefärbten Knochendorn |
Sozialverhalten | friedlicher und anspruchsloser Schwarmfisch |
Zucht | Schaumnest - Männchen betreibt Brutpflege |
Beckenbereich | unteres Drittel |
minimale Aquariumgröße | 300 Liter (150x40x50 cm) |
Nahrung | Lebendfutter, Frost- und Trockenfutter und Detritus |
Wasser-Temperatur | 18 - 28 °C |
pH-Wert | 5,5 - 7,5 |
Gesamthärte (GH) | 5 - 15 °dH |
Kabonathärte (KH) | 3 - 13 °dH |