Der Gabelschwanz-Schachbrettcichlide ist ein kleiner Vertreter aus der Gattung Dicrossus (vormals Crenicara). Er ist der am häufigsten in Aquarien gepflegte Buntbarsch von insgesamt vier Dicrossus-Unterarten. Der Gabelschwanz-Schachbrettcichlide unterscheidet sich sowohl durch sein attraktives Farbmuster als auch durch seinen Körperbau vom typischen Aussehen südamerikanischer Buntbarsche.
Der Körper des Gabelschwanz-Schachbrettcichliden besitzt einen fast runden Querschnitt und ist lang gestreckt. Die Grundfarbe des Fischleibs ist ein gelbliches helles Braun. Der Bauch der Schachbrettclichiden ist weißlich bis grau gefärbt. Der Rücken ist grau. Das Schachbrettmuster, nach welchem der Fisch benannt wurde, verläuft vom Maul bis zur Schwanzwurzel. Es ist aus 8 bis 9 schwarzen Flecken zusammengesetzt. Oberhalb dieser Flecken erstreckt sich eine golden glänzende Linie, über der sich zahlreiche helle Flecken befinden. Diese verlaufen versetzt zu den dunklen Flecken.
Männliche Gabelschwanz-Schachbrettcichliden lassen sich anhand der farbigen Flossen und der vergabelten Schwanzflosse von Weibchen unterscheiden. Bei weiblichen, geschlechtsreifen Schachbrettcichliden sind nur die Bauchflossen rot gefärbt. Die Männchen sind zudem deutlich größer als die Weibchen. Ausgewachsene Männchen werden 9 Zentimeter groß. Weibchen erreichen eine Länge von 6 Zentimetern. Sichere Angaben zur Lebenserwartung liegen bisher nicht vor.
Der natürliche Lebensraum der Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsch
Die Heimat des Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsch ist das mittlere Amazonasgebiet in Südamerika. Er kommt überwiegend im Rio Negro und im Orinoco vor. Seine natürlichen Habitate sind falllaubreiche Flachwasserzonen in kleineren Fließgewässern.
Haltung und Pflege in Aquarien
Die Haltung vom Gabelschwanz-Schachbrettcichliden ist aufwendig und relativ schwierig, da diese Art hohe Ansprüche an die Wasserqualität stellt. Ein Gesellschaftsaquarium, in dem die Fische gepflegt werden sollten, muss mindestens ein Volumen von 80 Litern besitzen. Der Schachbrettcichlide kann paarweise gehalten werden. Artgerechter ist allerdings die Haltung von 1 Männchen und 3 bis 4 Weibchen. Dazu muss das Becken allerdings deutlich größer sein.
Damit das Wasser weitestgehend keimfrei, sauber und kristallklar bleibt, ist eine leistungsfähige Filteranlage zwingend erforderlich. Da Gabelschwanz-Schachbrettcichliden gut mit Sauerstoff versorgt werden müssen, muss eine Belüftung ebenfalls garantiert sein. Ein wöchentlicher Wasserwechsel, bei dem ein Viertel des Aquarienwassers ausgetauscht wird, ist ebenfalls Pflicht! Damit den Fischen genügend Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, muss das Becken dicht bepflanzt werden. Zusätzlich sollten Moorkienwurzeln in das Hälterungsbecken eingebracht werden.
Beckeneinrichtung
- Bodengrund: Mischung aus dunklem Sand, Feinkies und etwas ungedüngten Torf
- Erlenzapfen oder Eichenrinde
- Moorkienwurzeln
Revierverhalten, soziale Interaktion
Gegenüber anderen Fischen sind Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsche friedlich. Ein männlicher Gabelschwanz-Schachbrettcichlide bildet nur zur Laichzeit ein Revier und verteidigt es. Zur Vergesellschaftung eignen sich kleinere Salmlerarten.
Wassertemperatur und Zusammensetzung für Haltung und Nachzucht
- Die Wassertemperatur sollte zwischen 25 – 30 °C betragen.
- Der optimale pH-Wert liegt zwischen 5,0 – 6,8.
- Die Gesamthärte sollte zwischen 2 -10°dGH betragen.
Nahrung und Fütterung adulter und juveniler Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsche
Lebendfutter wird vom Schachbrettbuntbarsch eindeutig bevorzugt. Fische, die überwiegend mit Lebendfutter ernährt werden, sind wesentlich vitaler. Gelegentlich können sie jedoch auch mit Frostfutter gefüttert werden. Trockenfutter wird nur selten angenommen. Geeignet sind:
- Tümpelfutter
- Artemia-Nauplien
- Cyclops
- Kleineres Frostfutter
Fischbrut muss mit Artemia-Nauplien ernährt werden.
Zucht und Vermehrung
Die Nachzucht von Gabelschwanz-Schachbrettcichliden ist schwierig. Das Wasser im Ablaichbecken muss zu 100 Prozent nitratfrei sein. Weitere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nachzucht sind eine Wasserhärte unter 1°dGH, eine sehr niedrige Karbonathärte und ein niedriger pH-Wert. Der Boden muss mit Laub (Seemandelbaumblätter, Eichen-, Buchenlaub) bedeckt sein. Darüber hinaus ist eine leichte bräunliche Färbung des Wassers, die sich durch die Zugabe von Gerb- und Huminstoffen erreichen lässt, von Vorteil.
Die Wassertemperatur sollte zwischen 28°C und 29 °C liegen. Da Störungen unbedingt verhindert werden müssen, muss das Ablaichbecken an einem wenig frequentierten, besonders ruhigen Platz gestellt werden.
Bei laichbereiten Schachbrettbuntbarsche erfolgt eine Umfärbung. Ihr Schachbrettmuster verwandelt sich in ein Längsmuster. Das Weibchen pickt ständig auf den Laubblättern herum, bevor es den Laich auf einem der Blätter ablegt. Wird das Weibchen beim Ablaichen gestört, kann es vorkommen, dass es den gesamten Laich frisst. Ein Gelege kann aus bis zu 100 Eiern bestehen. Die Brutpflege wird allein vom Weibchen übernommen. Es verjagt das Männchen. Deshalb sollte das Männchen zu diesem Zeitpunkt in ein anderes Aquarium umgesetzt werden.
Die Fischlarven schlüpfen nach 24 bis 48 Stunden. Die Larven werden vom Weibchen immer wieder umgebettet, während das Männchen die Umgebung des Laichplatzes absichert. In den ersten 4 bis 5 Tagen dient der Dottersack den Fischlarven als Nahrung. Wenn dieser vollständig aufgebraucht ist, schwimmen die jungen Schachbrettbuntbarsche frei. Als Erstfutter für die jungen Schachbrettcichliden eignen sich Artemia-Nauplien.
Empfehlenswert ist es, einen Teil des Jungfischschwarms vorsichtig mit einem Schlauch abzusaugen und in ein separates Aufzuchtbecken umzusetzen. Bei der weiteren Aufzucht muss auf peinlichste Sauberkeit geachtet werden. Eine weitere Voraussetzung ist eine abwechslungsreiche Fütterung mit kleinen lebenden Futtertieren.
Steckbrief und Wasserwerte: Gabelschwanz-Schachbrettcichlide
Deutscher Name | Gabelschwanz-Schachbrettcichlide |
Lateinischer Name | Dicrossus filamentosus |
weitere Bezeichnungen | Schachbrettcichlide Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsch Crenicara filamentosa |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittener | Familie | Buntbarsche (Cichlidae) |
Herkunft | Südamerika |
Lebenserwartung | - |
Größe | bis 9 cm Weibchen deutlich kleiner |
Geschlechtsunterschiede | Männchen sind farbenfroher und besitzen eine Gabelflosse |
Sozialverhalten | friedlich, bei Nachwuchs aber revierverteidigend |
Zucht | Schwieriger als bei anderen Südamerikanischen Barschen |
Beckenbereich | unteres Drittel |
minimale Aquariumgröße | 96 Liter (80x30x40 cm) |
Nahrung | Lebendfutter und Frostfutter |
Wasser-Temperatur | 25 - 30 °C |
pH-Wert | 5,0 - 6,8 |
Gesamthärte (GH) | 2 - 10 °dH |
Kabonathärte (KH) | 1 - 8 °dH |